Blogbeiträge von Andrea Erdmann

Rund um Arbeitgeber, Talente und Teams

Text "Wer mit der Zeit geht braucht keinen Chance - nur Mut."

Überall ist von Change und Transformation die Rede. Oft wirkt es, als bräuchten Unternehmen riesige Programme, um sich für die Zukunft aufzustellen. Doch meine Erfahrung zeigt: Wer kontinuierlich mit der Zeit geht, braucht keine großen Change-Prozesse. Es braucht vor allem Mut.

Mut, sich zu öffnen

Genau diesen Mut erlebe ich bei meinen Kunden – inhabergeführte kleinere Unternehmen, die mich in ihre Organisation hineinlassen. Und das fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Das ist nicht selbstverständlich. Denn es geht nicht um Marketing-Schlagworte, sondern um echte Haltung.

Die folgenden Beispiele zeigen, dass jedes Unternehmen seine ganz eigene Kultur hat – unabhängig von Klischees. Und es zeigt auch den Mut dieser Arbeitgeber:

  • Mut, alle Mitarbeitenden in den Prozess einzubeziehen.
  • Mut, die echten Werte zu benennen – auch wenn sie überraschen.
  • Mut, diese Werte als Grundlage für Recruiting und Arbeitgebermarke zu nutzen.


Praxisbeispiel 1: Eine Steuerberatung zeigt Mut

Ein aktuelles Projekt mit einer Steuerberatung hat mir wieder gezeigt, was es heißt, mit der Zeit zu gehen.
Im Workshop haben wir mit den Mitarbeitenden offen über Werte gesprochen – über Führung, Zusammenarbeit und die Arbeitsumgebung. Spannend war: In einer Kanzlei würde man klassische Werte wie „Struktur und Ordnung“ erwarten. Stattdessen wurden Offenheit, gegenseitige Unterstützung und klare Kommunikation viel stärker betont.

Praxisbeispiel 2: Elektrobetrieb im Übergang zur nächsten Generation – konsequente Entwicklung

Auch hier darf ich bei einem Unternehmen gesamten Prozess begleiten: vom Arbeitgeber-Profiler über Job-Profiler bis hin zur neuen Karriereseite und allen Recruiting-Maßnahmen.

Hier ging es nicht nur darum, Werte sichtbar zu machen, sondern diese konsequent in Recruiting-Strategien und Kommunikation zu übersetzen:

  • Arbeitgeber-Profiler: Werte und Führungsprinzipien klären.
  • Job-Profiler: Rollen und Erwartungen präzisieren.
  • Karriereseite: die Ergebnisse nach außen bringen – klar, authentisch, wertebasiert.

Das Besondere: Anstatt große Change-Prozesse aufzusetzen, setzen wir gemeinsam die Entwicklung in kleinen, klaren Schritten um – mutig, pragmatisch und wirkungsvoll.

Warum das nicht selbstverständlich ist

Bei größeren Organisationen stoße ich oft auf Widerstand. Die Antwort lautet dann: „Das bekommen wir hier nicht durch.“ – obwohl HR und Marketing absolut überzeugt sind und gerade dort der Fachkräftemangel spürbar ist.
Das zeigt: Es ist nicht nur eine Frage der Methode, sondern vor allem eine Frage der Haltung.

Mein Fazit

Für mich ist es jedes Mal beeindruckend zu sehen, wie viel Mut und Klarheit meine Kunden zeigen. Sie beweisen, dass nachhaltige Personalgewinnung nicht mit einem „Change“-Etikett beginnt, sondern mit Transparenz und Offenheit gegenüber den eigenen Werten.

Wer mit der Zeit geht, braucht keinen Change – nur Mut.